Hampstead und Hampstead Heath

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NW3 (Karte)

   Hampstead

Im 19. Jahrhundert fuhren Bewohner des Londoner East End hinaus in Grüne, nach Hampstead, um frische Luft einzuatmen und hinunter zu blicken auf die Metropole, die schon damals immense Ausmaße hatte.

Ausländische Besucher in die Randgebiete zu locken, ist schwierig. Dabei ist Hampstead – sechseinhalb Kilometer von Charing Cross entfernt – gar nicht mal am Stadtrand und durchaus leicht mit der U-Bahn zu erreichen. Ein Besuch lohnt sich wirklich.

Hampstead hat eine ganz eigene Atmosphäre. Es ist englischer als viele andere Stadtteile Londons, aber nicht altmodischer, sondern jung und lebendig. Allerdings muss man schon etwas Geld haben, um sich die Mieten hier leisten zu können – von den Hauspreisen ganz zu schweigen. In Hampstead wohnen mehr Millionäre als in irgendeinem anderen Gebiet des Vereinigten Königreichs.

Spaziergänge durch die schmalen Gassen sind Entdeckungsreisen. Downshire Hill führt von der High Street zum Keats Grove. Der Dichter John Keats lebte hier für kurze Zeit und schrieb seine berühmte »Ode an eine Nachtigall«. Und im Flask Walk wird man auf Schritt und Tritt daran erinnert, dass Hampstead vor gar nicht mal so langer Zeit noch ein Dorf war.

Im 19. Jh. entwickelte sich die Gegend zu einem Künstler- und Intellektuellenviertel. William Blake lebte in Hampstead, Edward Elgar ebenfalls, aber auch John le Carré, Richard Burton, Walter Gropius, Barbara Hepworth, Boy George und selbst die „enfants terribles“ der Jugendszene in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, Sid Vicious und Johnny Rotten. Wem die engen Gassen zu viel werden, der ist nur wenige Schritte von der Hampstead Heath entfernt, die stundenlange Spaziergänge bietet. Hier befindet sich auch das sehenswerte Kenwood House.

Die Heath ist keine Heide, sie ist ein alter 320 ha großer Londoner Park. Sie wird erstmals 986 erwähnt als ein gewisser Ethelred der Unfertige einem Bedientsteten Land auf der Heath zur Verfügung stellte. Heute lassen Londoner auf dem Teil, der sich Parliament Hill nennt, Drachen steigen oder genießen den wunderbaren Blick auf das Londoner Panorama von Canary Wharf im Osten bis hin zur St Paul’s Cathedral und den Houses of Parliament. (Karte)

Übrigens: Der Schacht der Hampstead U-Bahn-Station ist mit 55,20 m der tiefste Londons.

Keine Sorge – es gibt Aufzüge