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Kirtling Street, SW8 5BN (Karte)
Vauxhall
Ein Londoner Wahrzeichen, das nicht zu übersehen ist, jedoch im Lauf der Jahre immer weniger beachtet wurde. Aber es handelt sich auch nur noch um die zugegebenermaßen riesige Schale eines Kraftwerks, das einst ebenso riesige Turbinen beherbergte. Anfang 1930 wurde der erste Abschnitt gebaut, in den 50er Jahren der zweite. Aber 1983 kam das Aus für die Stromerzeugung am Themseufer. Die Turbinen wurden abgeschaltet, das Gebäude entkernt und später dann auch noch das Dach entfernt. Battersea Power Station wechselte häufig den Besitzer, jeder versprach eine grandiosere Verwandlung als der Vorgänger. Zunächst sollte aus dem Kraftwerk ein Vergnügungspark werden, mit zwei Millionen Besuchern im Jahr. Dann sollte es in einen modernen Komplex aus Büros, Geschäften und einem Hotel verwandelt werden. Der nächste Besitzer schließlich plante ein Gebäude mit bis zu 50 Restaurants, Cafés und Bars, samt Nachtclubs, Varieté-Theater und einem Kino. 3000 Arbeitsplätze sollten angeblich entstehen.
2006 erwarb das irische Unternehmen Treasury Holdings das durch Korrosion bereits stark gefährdete Gebäude für rund £400 Millionen.
(Foto: Karl Teofilovic)
Ende 2010 ließ die Firma verlauten, man werde insgesamt £5,5 Milliarden in das Projekt stecken. 3400 Wohnungen, ein Hotel und einen der größten Ballsäle der Welt sollten Teil der Sanierung sein. Erstaunlicherweise hatte die Ankündigung aber keine großen Wellen in London geschlagen. Offenbar glaubte niemand mehr so recht, dass aus der Sanierung des Kraftwerks noch jemals etwas würde. Im November 2011 erschienen dann auch prompt die Konkursverwalter auf dem Spielplan. Treasury Holdings hatte es nicht geschafft, die für die Sanierung benötigten £5,5 Milliarden aufzutreiben, bevor die Rückzahlung des ursprünglich aufgenommenen Kredits in Höhe von von £500 Millionen fällig war.
Am 7. Juni 2012 erklärte die Maklerfirma Knight Frank, man habe einen neuen Käufer gefunden. Die malaysischen Bauspekulanten SP Setia und Sime Darby Property seien die bevorzugten Käufer. £400 Millionen haben die beiden geboten und die Zusage, außerdem eine U-Bahnstation zu bauen, was zusätzliche £250 Millionen kosten dürfte.
Wir wiederholen uns, wenn wir sagen: Wir wünschen ihnen viel Glück, denn es wäre wirklich schade, wenn dieses großartige Gebäude, das Luftwaffe Piloten während des 2. Weltkriegs vergeblich versucht hatten zu zerstören, einfach eines Tages in sich zusammenfallen würde.
Inzwischen haben wir erfahren, dass bereits Wohnungen im Wert von £675 verkauft wurden. Rob Tinknell, Geschäftsführer der Firma. die das Gelände samt ehemaligem Kraftwerk sanieren wird, erklärte am 20. Mai 2013, dass das Interesse an Wohnungen “phänomenal” sei. 95% der noch nicht gebauten Appartements und “town houses” der ersten Bauphase seien bereits an zum größten Teil ausländische Käufer gegangen.