Brick Lane

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E1 (Karte)

   Aldgate East (die Straße heißt hier zunächst Osborn Street)

Es ist gar nicht so lange her, da wurde in dieser Straße Yiddish gesprochen, da war dieser Teil Londons der Mittelpunkt armer Ashkenazim-Juden aus Mittel- und Osteuropa. Sie waren den Hugenotten gefolgt und den Iren, die sich hier – im Auffangbecken der ärmsten Immigranten – niedergelassen hatten. Nach ihnen kamen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert Einwanderer aus dem heutigen Bangladesch.

(Foto: C. Lafaire)

Am deutlichsten lässt sich der ständige Wandel der Brick Lane und ihrer Umgebung an der Hugenottenkapelle aus dem Jahr 1742 zeigen. Bereits 1809 war sie eine “Judenkapelle”, um den jüdischen Einwanderern das Christentum näher zu bringen. 1819 mutierte das Gebäude zu einer Methodistenkapelle. 1898, als die Zahl jüdischer Flüchtlinge vor den Pogromen in Russland und Polen ihren Höhepunkt erreichte, wurde die inzwischen sehr vergrößerte Kapelle als die “Große Synagoge von Spitalsfield” eingeweiht. 1976 hatten dann auch die letzten Juden das Viertel verlassen. Seither nutzen die Bengalen das Gebäude an der Ecke zur Fournier Street als Moschee.

Jamme Masjid  (Foto: C. Lafaire)

Heute gibt es in Brick Lane nur noch einen einzigen Bagelbäcker, aber der verkauft seine belegten Lachsbrötchen immerhin rund um die Uhr. Ansonsten ist Brick Lane jetzt die Hauptstraße der bengalischen Restaurants in London. Auf dem Gelände der Old Truman Brewery findet außerdem sonntags ein interessanter Markt statt, auf dem sich junge Mode- und Schmuckdesigner vorstellen. Es gibt Kunstgalerien, aber auch ein wunderschönes Geschäft für Baby- und Kleinkindermode Oh Baby London in der Nummer 162. Ein Riesenangebot an Vintage-Kleidung bietet rokit, 101 und 107 Brick Lane.

Buchtipp: Brick Lane von Monica Ali (Droemer Verlag, Taschenbuch Knaur Verlag).

www.visitbricklane.org

 Wenn Sie vielleicht keine Lust auf asiatische Küche haben, gehen Sie bis zur Bethnal Green Road rauf, nach rechts zu E. Pellicci. Dem ältesten aber sehr schlichten italienischen Resaurant im East End.