Der neue Doppeldeckerbus – ist Nostalgie Trumpf?

in der Kategorie Unterwegs in London

 

Londons Bürgermeister Boris Johnson hat es geschafft: der erste moderne Nostalgie-Bus mit offenem Einstieg hinten fuhr am 28. Februar quer durch London. Der Bus, gerammelt voll mit Presse, Vertretern von Rathaus und Transport for London – aber auch mit Normalbürgerinnen und –bürgern – verließ das Depot in Hackney und fuhr die Route 38 Richtung Essex Road in Islington.

Die Meinungen sind sehr geteilt, ob wir nun wirklich den alten Routemaster in neuem Gewand brauchen, ob der offene Einstieg unsere Lebensqualität wirklich derart verbessert, dass sich die enormen Ausgaben in Höhe von £11 Mio. gelohnt haben. Zumal der offene Ein-und Ausstieg nicht zwischen Haltestellen benutzt werden darf. Aber unser Bürgermeister hasste die deutschen Gelenkbusse, weil sie den Schwarzfahrern größeren Spielraum boten. Boris Johnson hat gleich zu Amtsantritt sein persönliches, nostalgisches Anliegen, zum Anliegen der Londoner Bevölkerung gemacht. Das Problem wäre ganz einfach zu lösen gewesen: man hätte einen Schaffner einsetzen können, was ja im alten und im neuen Routmaster der Fall war und ist.

Der neue Doppeldecker-Bus hat schon ein paar Vorteile, zum Beispiel einen umweltfreundlicheren Antrieb. Aber genauso wie sein Vorgänger ist der Routemaster im Vergleich zu den modernen Doppeldeckerbussen etwas eng.