Hoflieferanten – Royal Warrants

in der Kategorie Kurioses

Im Sommer 2010 verkündete der damalige Besitzer des Nobelkaufhauses Harrods, Mohamed Al Fayed, er habe die Wandverzierungen, die ihn als Hoflieferant ausgezeichnet hatten, verbrannt. Sie hätten ihm nur Pech beschert. Er spielte damit auf die Beziehung seines Sohns Dodi zu Prinzessin Diana an. Londons Society konnte darüber nur schmunzeln, schließlich bezog sich der Hoflieferantentitel auf das Kaufhaus und nicht auf die Person al Fayed. Harrods aber hatte seinen Hoflieferantentitel 1913 erhalten, einige Generationen vor dem Erscheinen des ägyptischen Geschäftsmann auf der Bildfläche. Inzwischen hat Herr Fayed das Kaufhaus verkauft.

Die Royal Warrants des Silberschmieds Arthur Price

Für die meisten Briten hat die Auszeichnung keinerlei Bedeutung. Sie kaufen nicht in einem Geschäft ein oder nehmen die Dienste eines Unternehmens in Anspruch, nur weil es mit dem „royal warrant“ ausgezeichnet wurde. Etwas über 800 Firmen können sich damit brüsten, dass die Queen, der Herzog von Edinburgh oder Prinz Charles geruht haben, sie mit ihrem Gütesiegel in Form eines „royal warrant“ auszuzeichnen. Diese Ehre erlischt mit dem Tod des Verleihers. Übrigens stellt der so “Ausgezeichnete” selbst den Antrag, und das, nachdem er einen der drei „Royals“ wenigstens fünf Jahre lang beliefert hat. Es ist ziemlich schwierig geworden, so einen „warrant“ zu erhalten, schließlich spielen jetzt alle möglichen politischen, ethischen und umweltbewusste Faktoren eine Rolle. So verlor zum Beispiel ein Zigarettenlieferant seinen „warrant“ im Jahr 1999, weil die königlichen Hoheiten allesamt plötzlich das Rauchen aufgegeben hatten.