Kew Gardens – botanischer Garten der Superlative

in der Kategorie Parks

Victoria Gate, Richmond, Surrey, TW9 3AB (Karte)

Tel.: +44-20-8332 5655

Tgl. ab 9.30 Uhr (außer 24. und 25. Dezember). Zwischen Ende März/Anfang September bis 18.30 Uhr, an Wochenenden und Bank Holidays bis 19.30 Uhr

Erw. £14,950, erm. £112,50, Kinder kostenlos

Der botanische Garten liegt außerhalb von London. Die Anreisemöglichkeiten sind also vielfältig.

  Mit der District Line bis Kew Gardens. Vom Bahnhof sind es noch etwa 5 Minuten zu Fuß bis zur Victoria Gate. Sie verlassen den Bahnhof durch die Geschäftszeile und gehen geradeaus in die Lichfield Road.

Overground. ebenfalls bis Kew Gardens

  Zug: Southwest Trains von Waterloo über Vauxhall und Clapham Junction bis Kew Bridge.Von dort sind es 10 Minuten zur Main Gate des Parks. Zuginformationen: +44-8457 484950

Bus: die Nummern 65 und 391 halten in der Nähe des Eingangs. Die Busse 237 und 267 halten am Bahnhof Kew Bridge.

Ausflugsboot: von Westminster bis Kew Pier

Es gibt auch einen Parkplatz für etwa 300 Autos (£6 pro Tag). Wie überall in London ist Parken ein Problem.

Die Gartenbauarchitektin Jutta Wagner schreibt:

Wem der multikulturelle Alltag in Londons Straßen noch nicht genügt, der kann sich auf eine Reise durch Erdteile und Zeitalter begeben: in Südwest-London, ungefähr 45 Minuten von Westminster entfernt am Südufer der Themse befindet sich Kew Gardens, der botanische Garten von London. Er ist einer der ältesten botanischen Gärten überhaupt und behauptet stolz von sich, die größte Sammlung wild wachsender Pflanzenarten der Welt bei sich zu beherbergen.

Daneben fungiert Kew als botanisches Forschungszentrum und ist Heimat für 2000 gefährdete Pflanzenarten sowie 15 Arten, die in der freien Natur bereits ausgestorben sind.

Drei bis vier Stunden sollte man mindestens einplanen, um einen Überblick zu gewinnen. Auch bei nicht ganz perfektem Wetter findet man genügend Attraktionen unter Glas, die einen Besuch lohnen. An sonnigen Sommertagen können Pflanzenfreunde mit Picknick-Utensilien (oder dem entsprechenden Geldbeutel) leicht einen ganzen Tag in Kew Gardens verbringen.

Farne (Foto: Jutta Wagner)

Juttas Favoriten:

• Princess of Wales Conservatory

Hier kann man durch zehn verschiedene Lebensbereiche schlendern – von der Wüste bis zum tropischen Regenwald. Außerdem gibt es eine stattliche Sammlung fleischfressender Pflanzen zu bestaunen.

• Palm House (Palmenhaus) und Temperate House (Temperiertes Haus)

Palmenhaus: hier herrschen Verhältnisse wie im tropischen Regenwald. Außer gigantischen und höchst beeindruckenden Palmen findet man hier eine große Auswahl tropischer Nutzpflanzen.

Palmenhaus (Foto: Jutta Wagner)

Temperiertes Haus: auch hier nur Superlative – unter anderem die größte “Zimmerpflanze” der Welt, eine chilenische Palme mit 16 m Höhe und die älteste Topfpflanze der Welt, von einem wackeren Gärtner im Jahr 1775 eingepflanzt.

Bei beiden Gewächshäusern, die 1848 bzw. 1859 fertig gestellt wurden, fasziniert nicht nur der Inhalt sondern auch die Architektur. In beiden kann man eine unter dem Dach verlaufende Galerie besteigen und sich auf einen Rundgang durch die Baumwipfel begeben (seit 2008 wird einem diese Sensation auch im Freien durch den Xstrata Treetop Walkway geboten – 18 m über dem Boden – 180 Stufen – es gibt einen Aufzug, der aber hin und wieder nicht funktioniert). Außerdem findet man im Kellergeschoss der beiden Gewächshäuser Aquarien.

• Evolution House (Evolutionshaus)

In diesem modernen Gewächshaus werden 3 500 Jahre Pflanzenevolution gezeigt – Nebelschwaden und Dschungelgeräusche inklusive.

• Queen’s Gardens

Dieser Garten gehört zum Kew Palace, der das älteste Gebäude in Kew Gardens ist. Kew Palace wurde 1631 erbaut und diente später unter anderem als “Kinderheim” für die große Kinderschar von George II. Der Garten wurde in den 1960er Jahren im Stil des 17. Jahrhunderts angelegt und ist ausschließlich mit Pflanzen bepflanzt, die im 17. Jh. in England bekannt waren.

• Bamboo Garden (Bambus Garten)

Das ganze Jahr über schön: eine stattliche Sammlung von über 1 200 Bambussorten. Das Gefühl, sich in Asien zu befinden, wird noch durch das traditionelle japanische Bauernhaus verstärkt, das 2001 anlässlich des Japan Festivals von japanischen Schreinern errichtet wurde.

• Kinderspielplatz “Climbers and Creepers”

Mit entsprechender Vorstellungskraft können Kinder zwischen drei und neun Jahren zwischen übergroßen Pflanzenmodellen herumschwirren und als “Bienen” Pflanzen bestäuben. Außerdem kann man testen, wie es sich wohl anfühlt, von einer fleischfressenden Pflanze “verschluckt” zu werden- Einige der Modelle sind interaktiv

Weitere Attraktionen:

• Japanese Landscape (japanischer Garten)

• Rhododendron Dell (Rhododendron- und Azaleengarten)

• Lilac Farden (Fliedergarten)

• Waterlily House (Seerosenhaus)

• Pagoda (Pagode) – weithin sichtbares Wahrzeichen des botanischen Gartens, 1762 erbaut. Leider kann  das fast 50 m hohe Bauwerk nicht besteigen

• Xstrata Treetop Walkway – eine verhältnismäßig neue Attraktion. In 18 m Höhe wandelt man auf 200 Metern zwischen den Wipfeln von Linden, Kastanien und Eichen.

You need to install or upgrade Flash Player to view this content, install or upgrade by clicking here.

Zudem wechselnde Ausstellungen, wie z.B. Orchideenschau, Kunstausstellungen, Apfel-Festival.

Je nach Jahreszeit werden außerdem spezielle Rundgänge empfohlen. Faltblätter hierzu gibt es am Eingang (auch auf Deutsch).

An vier Orten wird für das leibliche Wohl gesorgt: in der Orangerie (Selbstbedienungsrestaurant) sowie in drei Cafés.

Zwei Wermutstropfen gibt es allerdings: der Park liegt genau in der Einflugschneise von Heathrow – und leider sind die Eintrittspreise nicht gerade günstig.

www.kew.org